Tuesday, 19 June 2007

24. Mai - Mein erster Track

Kein wirklicher Regentag, doch da es zu feucht zum Pflücken war, bin ich mit meinem Auto auf Entdeckungsreise gegangen. Zuerst habe ich den ‚Papamoa Hills Cultural Heritage Regional Park’ besucht und bin einem kurzem Track hoch zu einem Aussichtspunkt gefolgt. Anschließend bin ich der Strandstraße zum ‚Mount Manganui Main Beach’ gefolgt. Wunderschön.

20. Mai - Papamoa Beach

Ein weiterer Regentag: Heute bin ich nach Papamoa an den Strand gefahren und habe einen herrlich langen Strandspaziergang genossen. Das Wetter war eher diesig und nicht wirklich warm – doch ich bin in den Bildern, die ich mir zuhause immer nucr anschauen konnte. Ein beinahe surrealistisches Gefühl…

Mount Manganui von Papamoa aus:







19. Mai - Umzugshilfe

Nachdem wir heute Morgen Lisa’s Auto bei Anna abgeholt haben, bin ich zu Jasmin (oben) & Tim’s neuem Haus gefahren, da die heute umgezogen sind. Als ich gegen 11:00 dort ankam, hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich dachte, ich wäre viel zu spät und es wäre schon alles gelaufen, da der Plan gewesen war, um 9:30 mit dem Umzugswagen in Papamoa anzukommen. Doch der Wagen fuhr gerade erst fort und es blieb noch genug zu tun. Tim und Jas waren total verärgert, da die Umzugsleute versucht haben, soviel Zeit zu schinden wie nur möglich und der Umzug daher wesentlich länger gedauert hat als gedacht und damit auch teurer war.
Nachdem Kisten und Möbel im Haus waren, wurden die Jungs beauftragt alles aufzubauen und auszuräumen, während die Mädels zurück nach Te Puke gefahren sind, um die letzten Sachen zu holen und das alte Haus zu putzen.
Jasmin & Claire haben das Haus geputzt, während ich alle verbliebenen Sachen zusammengesucht und im Auto verstaut habe.

18. Mai - Lasange

Der heutige Abend war phänomenal. War bei einer Freundin von Lisa, einer Arbeitskollegin, zum Essen eingeladen. Ein Blick hinter die Kulissen von NZ!
Nach der Arbeit habe ich ein paar Sachen aus dem Shed zusammengesucht und bin mit meinem Autochen nach Papamoa geheizt. Hab mich entgegen meiner guten Vorsätze natürlich verfahren. :o( Der Weg ist nicht sonderlich kompliziert, ich war nur so nervös, dass ich dem ersten Wegweiser nach Papamoa gefolgt bin, anstatt dem Straßenverlauf zu folgen und beim Zweiten abzubiegen. Anstatt umgehend Lisa anzurufen, bin ich eine endloslange Strandstraße endlang gefahren, in der Hoffnung, doch noch den vereinbarten Treffpunkt (eine BP-Tankstelle ;) ausfindig zu machen. Nach zehn Minuten hat Lisa mich angerufen, da es ihr dämmerte, dass ich mich verfahren haben musste. Da hing ich nun hinterm Steuer meines überdimensionalen Autos, irgendwo in einem Straßennetz, in dem ich mich nicht auskenne, im Linksverkehr, mit Handy am Ohr – versuchend drei Dinge auf einmal zu tun. 1. auf den Verkehr achten, 2. im Dunklen herauszufinden, wo genau ich bin und 3. die „Wo bist du jetzt?“-Konversation mit Lisa aufrecht zu erhalten.
Sie hat mich da abgeholt, wo ich war und wir sind zu ihrem Haus gefahren. Dort habe ich ihre Mutter und deren Lebensgefährten kennen gelernt, geduscht und mich für den Abend gestylt. (Sooo ein Glück, dass Lisa mir angeboten hatte, dass ich mich bei ihr duschen kann, denn zu allem Überfluss ist im Shed auch noch die Wasserversorgung zusammengebrochen!)
Der Abend bei Lisa’s Freundin Anna begann mit Lasange und Wein. Gemütlich auf dem Sofa. Mein erstes richtiges Essen seit Wochen. (Immer nur Reis mit Gemüse zählt nicht! :)
Anna ist mit 18 nach Amerika gegangen. Dort war sie für zwei Jahre Au pair bei einem sehr wohlhabenden Paar mit Tochter. Das Paar arbeitet für Real Estate, einem Unternehmen, das im weitesten Sinne mit Grundstücken und Häusern zu tun hat. Die ‚Au Pair’- Zeit war auf ein Jahr angelegt, doch man hat sich so gut verstanden, dass Anna für zwei Jahre geblieben und mit der Familie unter anderem nach Europa gereist ist. Um die Zwanzig hat Anna in Amerika ihren vermeintlichen Mr. Right gefunden und geheiratet. Sie haben in Conetticut gelebt und einen Sohn bekommen. Nach 2 ½ Jahren hat Anna herausgefunden, dass Mr. Right sie mit einer Anderen betrügt und ist mit ihrem Sohn Bailey zurück nach Neuseeland gekommen. Hier wohnt sie in einer hübschen kleinen Wohnung und studiert nun Kinderpsychologie.
Dem Wein folgten Vodka-shots (Feijola&Erdbeer) und auf ging es in einen Club. Dort war es ganz nett, der Club war gut besucht, aber nicht voll und die Live-Band war ganz gut – hat aber alle vier bis fünf Lieder pause gemacht, was jeweils zu Stimmungseinbrüchen führte.
Um Mitternacht gab’s Pie von der Shell-Tankstelle gegenüber (was mich an Flensburger Zeiten erinnert hat :) dem Club und dann ging es im Taxi heim, da keine von uns mehr fahrtauglich war. Es gab mir so ein warmes Gefühl, dass Lisa mich eingeladen hat, bei ihr zu übernachten. Lisa hat 18 Monate in England, Manchester verbracht. Sie sagte, dass sie weiß, wie es ist, in der Fremde zu sein und niemanden so richtig zu kennen, daher wollte sie mir einen heimischen Abend schenken.

17. Mai - Autochen

Heute habe ich mein Auto abgeholt. Eine Mission! Doch nun fühle ich mich sooo frei so unbeschwert. So unabhängig von allem und jedem.
Bin mit einem regional operierenden Bus (Kiwi Express) von Te Puke nach Tauranga und mit einem nationalen Bus (Newmans Coach Busline) von Tauranga nach Takanini gefahren. Bus fahren in Neuseeland ist eine verdammt ungemütliche Angelegenheit! Aufgrund geringer Nachfrage existiert kein ausgewiesenes Haltestellennetz mit getaktetem Zeitplan. So fährt beispielsweise der regionale Bus von Te Puke nach Tauranga nur zweimal am Tag (7:15; 16:30). Habe mir sooo einen Kopf gemacht, weil ich total aufgeschmissen gewesen wäre, wenn ich den Bus in Tauranga verpasst hätte (hatte nur 10 min. um die Haltestelle zu wechseln und natürlich hatte mein Bus Verspätung). Ist aber alles ganz entspannt verlaufen.
Der Vorteil eines nicht durchorganisierten Busnetzes ist, das es Raum für Menschlichkeit lässt. In einer Pause bin ich mit dem Busfahrer ins Gespräch gekommen und habe ihm Ziel und Zweck meiner Mission erzählt, was dazu geführt hat, dass er mich an einer nicht offiziell auf seinem Fahrplan stehenden Haltestelle gegenüber meiner Werkstatt hat aussteigen lassen, anstatt an meinem gebuchten Ziel 15 min. weiter entfernt. :o)
Bin die drei Stunden von Auckland zurück nach Te Puke nahezu durchgefahren und sooo froh meine Karre wiederzuhaben!

16. Mai - Tränen über Tränen

Ein absoluter Scheißtag. Bislang mein schlimmster Tag überhaupt. Auf seine Weise schlimmer als selbst der Unfalltag. Irgendwie kam alles zusammen. Wir haben den ganzen Tag „Teabag’s“ abgeerntet. Die Felder heißen nicht wirklich Teabag’s, weiß nicht, wie es richtig geschrieben wird – das Wort hört sich so ähnlich an… Fakt ist, dass die Zweige nicht wie eine Pergola über einem sind, sondern in umgedrehter U-Form vom Baum Richtung Boden hängen. Man muss die Zweige unten also auf Knien abernten und dann mit der schweren Tasche wieder hochkommen. Es ist mir überraschend schwer gefallen, auf Knien zu ernten. Die traditionelle Art, Kiwi-Früchte anzubauen und abzuernten. Diese Erfahrung hat mich für die aktuelle Anbauform sehr, sehr, sehr dankbar werden lassen…
Normalerweise ist es egal wer wo erntet, doch heute war jeder darauf bedacht, erst seine hohen und dann seine tiefen Früchte zu ernten. Manche haben Teams gebildet, so dass der kleinere von beiden die tiefen und der Große die hohen Früchte geerntet hat.
Was mich irgendwie verletzt hat war, dass Lianne die gesamte Zeit die niedrigen Früchte geerntet hat und jedem der in der Nähe war, war erlaubt, ihre hohen Früchte zu pflücken. Als ich das allerdings einmal getan habe, ist sie umgehend aufgestanden und hat diese selbst gepflückt. Kein Problem, wenn sie gesagt hätte, dass sie nicht möchte, dass ich ihre Früchte pflücke. Doch diese Taktik, konsequent nicht mit mir zu reden, außer wenn es sich nicht umgehen lässt, zermürbt mich.
Dann hat Barry Lianne und mich auch noch spontan zum Abendessen eingeladen. Also, ich denke für ihn war es nicht spontan - für uns allerdings. Einerseits total lieb, andererseits wirft so etwas alle übrigen Pläne über den Hauen, die man möglicherweise noch hat. Musste an dem Abend noch Geld für die Autoreparatur abheben - also in die Stadt.
Habe irgendwann an diesem Tag unkontrolliert zu weinen angefangen und konnte nicht mehr damit aufhören. Das Gute war, dass ich in der Lage war weiterzuernten, so dass kaum jemand es bemerkt hat. Das Schlechte daran war, dass ich mich nicht in der Lage gefühlt habe, ein Abendessen mit irgendjemandem durchzustehen. Habe Barry am Ende des Tages unter Tränen abgesagt. Mit der Folge, dass er zunächst darauf bestanden hat, mich in die Stadt zu fahren, damit ich mein Geld abheben und er mir ein paar Lolly’s zum Trösten kaufen kann. Total lieb und süß. Doch ich wollte das absolut nicht und habe es abgebogen. Lianne ist also zum Essen gegangen und ich bin mit ihrem Mountainbike in die Stadt gefahren. Auf dem Weg dorthin hat mich Lyn, Barry’s Frau aufgegabelt, die mit dem Auto zum Shed kommen wollte, um zu schauen was los mit mir ist (für den Fall, dass ich eine Frau zum reden brauche). Lieb – hat allerdings nur dafür gesorgt, dass ich mich noch schlechter gefühlt habe, da ich so eine Unruhe verursacht habe.
Bin mit dem Rad in die Stadt gefahren, habe meine Sachen geregelt und mich hinterher überraschend hoffnungsvoll und positiv gestimmt gefühlt. Vielleicht hat der Umstand, dass ich meine Sachen selbst regeln konnte, in meinem Tempo ohne, dass ich von irgendjemandem abhängig war, dafür gesorgt, dass ich wider das Gefühl habe Boden unter den Füßen zu bekommen.

13. Mai - Muttertag

Habe versucht Mom zu erreichen, doch kein Sinn, da sie sich ja an der Mosel verlustiert. :o) Statt dessen mit Oma telefoniert. War so suess, als ich ihr von meiner Karre erzaehlt habe, hat sie gesagt: "Ein Grosses? ... Kein Kleines?!"

10. Mai - Claire’s Geburtstagsparty

Habe heute die Erfahrung gemacht, dass Kiwis grundsätzlich spontan und kurz entschlossen sind – was das Leben mit ihnen so abwechslungsreich gestaltet! Bin heute während der Arbeit zu Claire’s Geburtstagsparty eingeladen worden. Barbecue & Drinks nach der Arbeit. Die Einladung freut mich sehr! So langsam werde ich mit den Mitgliedern der Gang warm, auch wenn es etwas gedauert hat. Natürlich habe ich mich ganz meinem Charakter entsprechend sofort in den Stress gestürzt, ein Geburtstaggeschenk und sonstig Mitbringsel besorgen zu müssen… J
Bin also etwas früher von der Arbeit mit Rosemary gen Stadt aufgebrochen und habe dort 1 ½ h Power-Shopping betrieben. Anschließend Jasmin getextet, die mich abgeholt und zum Shed gefahren hat, so dass ich was zum anziehen zusammensammeln konnte und weiter ging’s zu ihr, wo wir geduscht und uns umgezogen haben, um letztendlich mit einstündiger Verspätung bei der Party aufzuschlagen. Dort habe ich herausgefunden, dass es nicht unbedingt üblich ist, Geburtstagsgeschenke zu besorgen. Claire hat sich sehr über die Servierplatte, die ich ihr geschenkt habe gefreut, da es ihre erste und momentan einzige in dieser Art ist. (Die Idee stammte von Jasmin. ;)
Die Party selbst war sehr entspannt. Es hat eigentlich nichts darauf hingedeutet, dass es sich um eine Geburtstagsparty handelt. Keine besondere Deko oder so. Auch das Barbecue stand einfach nur auf einem Plastiktisch ohne besonderen Aufwand. Wir haben getrunken, geschnackt, mehr getrunken und viel gelacht. Und getanzt :o).
Am Morgen nach der Party musste ich mir die ganze Zeit Kommentare dazu anhören, gefolgt von der Frage wo & wann denn meine nächste Boogienacht stattfindet und gefolgt von etlichen Demonstrationen meines Hüftschwungs. J Echt geschmeichelt habe ich mich gefühlt, als Jerome angefangen hat, den Song ‚Sexy Back’ von Justin Timberlake auf mich umzutexten. ;o)

30. April - Ruhepäuschen

Ein weiterer Regentag - oder nicht wirklich ein Regentag - es hat in der Nacht geregnet und nun sind die Früchte zu feucht zum pflücken. Ich habe eine weitere Mitfahrgelegenheit bei Lianne ergattert, um die Stadt in Ruhe auszukundschaften.
Kiwi Capital of the World – viel los ist hier nicht. Eine Kleinstadt entlang einer der Hauptverkehrsadern des Landes. Im Kern ein paar Shops gefolgt von Industrie- und Autobedarf. Allerdings im Hauptanbaugebiet für Kiwifrüchte gelegen.

28. April - Autoversicherungen

Ein Regentag, den ich damit verbracht habe, Autoversicherungen im Internet zu checken. Da ich nicht jedes Mal zu Jeff rennen möchte, wenn ich ins Internet gehen will, habe ich in Te Puke ein winziges „Internetcafe“ im Community Care Center aufgetan. Drei Rechner, auf das abendteurlichste verkabelt, aber sie laufen!
Cool ist außerdem, dass man dort Brot umsonst bekommt, wenn man möchte. Nachdem mir drei Pakete Toastbrot schlecht geworden sind, da ich den Fehler begangen habe sie alle aufzumachen, um die Geschmacksrichtungen zu testen, bin ich auf tiefgekühltes Brot umgestiegen. Mann, war das ein Morgen. Ich hätte mich am liebsten in die Ecke gesetzt und nach meiner Mom gebrüllt. Dieses Gefühl habe ich weit häufiger, als ich für möglich gehalten hätte – Norne sagte mir vor meiner Abreise, dass ich gute und schlechte Tage haben werde. Damals habe ich darüber gelacht und ihr versichert, dass ich NUR gute Tage haben werde! Mann – ich bin in New Zealand – das Unmögliche wurde möglich – wie kann ich da anders als 24/7 gut drauf sein!? Doch ich habe tatsächlich meine Höhen und Tiefen – manchmal wechseln sie so schnell wie das Wetter hier.

Der Mensch, der mich momentan einfach nur ankotzt ist meine Mitbewohnerin. Lianne weiß, dass ich vorübergehend kein Auto habe – also auf Hilfe angewiesen bin, um das Shed verlassen und Dinge bsw. betreffend der Reparatur regeln zu können. Doch glaub mal nicht, dass sie eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt anbietet, sie macht es mir so schwer wie möglich. Auf meine Frage hin, ob sie mich mitnehmen und in der Stadt rauslassen kann, grummelte sie: „Ich fahre jetzt.“ Frei nach dem „Friss oder stirb Vogel“-Prinzip. Geheime Befriedigung hat mir dann allerdings der Umstand verschafft, dass sie leise fluchend nach einem Drittel der Strecke noch mal wenden musste, weil sie etwas vergessen hatte. „Eile mit Weile!“ :o)