Tuesday 31 July 2007

30. Juli - Ausflug nach Whangarei

Here we go!
Zu fuenft waren wir gestern unterwegs, um in Whangarei ins Kino zu gehen und uns auf dem Weg dahin noch nen Wasserfall anzuschauen.


(Von links: Samantha - Sam [England,Oxford]; Sabine [D]; Richard [England,Oxford]; Rachel - Ginger :) [England, Yorkshire])


Whangarei Falls...


... beeindruckender Wasserfall mit lieblichem kleinen See + Enten!


Richard, der mir irgendwas zum Wasserfall erzaehlt.


Zufriedenes Grinsen. Die Bruecke auf der wir stehen, befindet sich am Fusse des Wasserfalles, am Ende des Sees und fuehert ueber eine kleines Baechlein.

German Girls!

Hier sind s i e! Nun habe ich schon so viel von ihnen erzaehlt...


Die drei german Girls hier. Von links: Julia & Julia auf dem Sofa und Leonie (ganz wilder Feger!). Seit einem Monat hier und ab heute mit Tracy Woo ihrem Ford Van unterwegs! :o)

Thursday 26 July 2007

28. Juli - Es laeuft und laeuft und laeuft und laeuft

Jo jo jo, im Moment laeuft es ganz gut. Morgens arbeiten wir (Dani & ich) im Hostel fuer freie Unterkunft (inclusive freie Internetnutzung und freie Nutzung der Waschmaschienen), wobei 10:00 Uhr ein moderater Arbeitsbeginn ist, so dass der Tag entspannt anfaengt. Dannach fahren wir nach Teechen (& Cookies) gegen 13:00 zum Boot. Nachdem die beiden Kanadierinnen abgereist sind, arbeiten jetzt zwei der drei deutschen Maedelz fuer Shaun.

(Julia & Leonie ganz vertieft ins Deckstreichen ;)

Wobei die Arbeit am Boot immer vom Wetter abhaengig ist. Doch verglichen mit dem letzten Foto hat sich an (unserem) Boot schon so einiges getan. Fuer mich sieht es aus wie ein Piratenboot, mit dem man ins Abendrot segeln und so manches Abendteuer erleben kann! :0)
Nach acht Wochen Kiwi-Ernte in Te Puke bin ich ins Northland gekommen, um einen milden Winter zu geniessen (und keine teure Winterkleidung anschaffen zu muessen). Ziel war ausserdem, einen Job von Mitt-Juni bis Ende August zu finden, um meine klamme Rerisekasse aufzufuellen. Nun ist Ende Juli, den Job habe ich bissher noch nicht gefunden, da hier im Winter bis auf Orchard-Pruning nichts los ist.
Mit Cafes ist das so eine Sache - entweder brauchen sie momentan niemanden, da low season, oder sie moechten eine erfahrenen Kraft oder sie wollen keinen Backpacker...
Der Winter ist mild, wie ein verregneter Sommer in Deutschland...



Strandspaziergang an der Matauri Bay. Eine enge, kurviege Strasse fuehrt herab in eine wunderschoene Bucht, wobei fuer die anderen die Aussicht und fuer mich die Strassenfuehrung atembneraubend war. Mein zweiter Ausflug an diesen Ort, einmal von Kerikeri aus - an dem Tag hat es nur leider geregnet und nun nocheinmal mit anderer Begleitung an einem Sonnentag. :o)




Meine Maedelz in der Matauri-Bay:
Sandy (Taiwan), Julia & Leonie (D)
[Sandy heisst eigentlich ganz anders, doch da keiner ihren Namen aussprechen kann, hat sie sich vor Reiseantritt einen anderen Namen ausgesucht.]


Malerisch hmmm? Leider etwas verwackelt, doch dieser kleine Baum auf dem Felsen im Meer, a n b e t u n g s w u e r d i g!

Monday 16 July 2007

16. Juli - Sun is shining!

Der erste sonnige Tag seit Wochen - wie es scheint. Aufgestanden, gefruehstueckt, Dienstantritt. Bett gemacht, Toiletten, Duschen, Waschbecken, Kuechen geputzt. Dann den Raum, in den wir umgezogen sind entruempelt und gewinnert. Danach nichts wie ins Auto und zu Shaun und dem Boot geduesst. Kaum waren wir da, hat es auch schon angefangen zu regnen...

15. Juli – Deutsche, nichts als Deutsche

Das Hostel ist nahezu ausgestorben, da das Wetter so schlecht ist. Daniela und ich, die drei Mädelz aus D (Julia, Julia & Leonie, alle 19), ein Junge aus D – heute frisch eingecheckt und fünf andere Leute. Morgen soll noch ein sechstes deutsches Mädel kommen…
Nach der Arbeit haben wir lediglich das Boot gecheckt, da es immer noch regnet.
Mir kommt es so vor, als wenn ich momentan etwas auf der Stelle trete. Das Wetter ist so schlecht, dass man weder reisen noch andere Aktivitäten draußen machen kann. Finanziell ist eher ebbe und mit Arbeit sieht es nicht so gut aus, da es Winter ist. Ruhrphase sowohl im Agrar- als auch Touristiksektor.
Doch jeder Morgen kann die Wende bringen, bezüglich des Wetters und in jeder anderen Richtung. Die Stimmung und die Gesellschaft sind gut. :o)

14. Juli – Umzug

Heute haben wir zum ersten Mal alle unsere Aufgaben alleine ohne Anleitung durchgeführt. Es regnet und regnet und regnet. Alles wird nass, wir können nicht am Boot arbeiten und auch sonst nichts draußen machen. Laut Reiseführer hat das Northland im Winter durchschnittlich 15 Regentage im Monat. Ich würde von deutlicher Soll-Übererfüllung sprechen. Doch wie unser Wirt sehr richtig bemerkte: NZ ist sehr grün, die Leute lieben es dafür, vergessen jedoch gerne, dass dies unter anderem eine Folge des häufigen Regens ist.
Ich bin wieder einmal sooo dankbar, dass es mir einfach gut geht. In unserem Backpacker sind unter anderem auch drei andere deutsche Mädels. Eines von diesen war gestern Abend am Strand und hat sich in einer Mulde den Knöchel verrenkt. Heute war sie beim Arzt, um sicher zu gehen, dass keines der Bänder angerissen oder gar gerissen ist und auch der Knochen noch ganz ist.
Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass sie sich den Knochen angebrochen hat.
Also humpelt sie jetzt mit Gipsfuß durch die Gegend. Für zumindest die nächsten sechs Wochen…
Eigentlich wollten sie und ihre beiden Reisegefährtinnen morgen gen Kerikeri aufbrechen und dort Kiwi-Bäume zurückschneiden. Nun sind sie jedoch erstmal aufgrund der Folgeuntersuchungen hier gebunden. Wobei diese nicht in Pahia durchgeführt werden können, sondern die Frau des Wirts sie jeweils in eine 20 km entfernte Stadt fährt.

13. Juli – Abreise

Katharina reist nach Auckland und wird NZ Sonntag nach sechs Monaten verlassen, um zurück nach Deutschland zu fliegen, von Freund und Familie sehnsüchtig erwartet.

Daniela und ich haben zunächst für unsere Unterkunft gearbeitet, sind anschließend zum Boot gefahren und haben dort vier Stunden gearbeitet (rostige Stellen mit Rostschutzfarbe streichen). Während Shaun nach Kerikeri gefahren ist um seine Angelegenheiten zu regeln. Das Vertrauen, dass Shaun uns entgegen bringt freut und rührt uns total.

12. Juli – Schadensbegrenzung

Das Wetter hat sich beruhigt und nach leichtem Morgen Nieseln fallen erste goldene Strahlen durch die Wolken.
Unser erster Arbeitstag im Hostel. Für die kommende Zeit werden Daniela und ich jeden morgen zwei Stunden sauber machen und können dafür umsonst in der Mousetrap wohnen. Auch Internetnutzung und Wäschewaschen ist inklusive.
Daniela ist für Dorms, Staubsaugen, Wischen und Müllentsorgung zuständig, während ich mich um die Zweibettzimmer, Duschen, Toiletten und Küchen kümmere. Für die Wäsche ist ein drittes Mädchen zuständig (29, England/Oxford).
Nach der Arbeit haben wir auf Shaun’s Bitte hin, beim Boot vorbeigeschaut. Die Masten, die neben dem Boot auf Tonnen liegen sind umgekippt und auf die Leiter hoch zum Deck gefallen, die daraufhin gebrochen ist. Zum Glück sind die Masten jedoch nicht gebrochen und haben keine Dellen abbekommen.
Eine seiner Solarplatten an Deck hat sich gelöst und ist durch die Luft davon gewirbelt. Sogar das Boot selbst ist in leichte Schieflage geraten.
Wir haben die Masten mit Hilfe wieder auf die Tonnen gehoben und das Richten des Bootes beaufsichtigt, sowie einen Schadensbericht an Shaun durchgegeben.

11. Juli – Wintersturm

Mit teilweise unglaublichen Windgeschwindigkeiten ist ein Sturm über das Northland hinweggefegt. Der Regen ist den ganzen Tag herab gepeitscht. Selbst mein zweieinhalb Tonnen schweres Auto hat leicht im Wind geschwankt.
Der Wind hat Dächer abgedeckt, Bäume umgeknickt und damit die Stromversorgung lahm gelegt. Der Regen hat zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Unglaublich. Die Strassen waren teilweise unpassierbar. Weiter im Norden mussten Leute evakuiert werden. Die Stromversorgung ist andernorts über Stunden zusammengebrochen, während es bei uns nur zu vorübergehenden Ausfällen gekommen ist.
Passiert einem so etwas im Supermarkt, kommt die Weisheit: „Nur Bares ist Wahres!" zu neuem Glanze.
Doch die Majestät des Meeres, wenn es seine Fluten mit voller Wucht gen Land peitscht. Diese zügellose Wildheit, die bei einem Sturm zum Ausdruck kommt…

07. Juli – Birdman Competition

30 min. durch den Dschungel hoch zum...

...Viewpoint und dann...


... im strahlenden Sonnenschein mit der Fähre nach Russel übergesetzt, um uns die Birdman Kompetition anzusehen. Im Rahmen selbiger verkleiden sich Erwachsene, rennen einen Steg entlang, über eine kleine Rampe und springen ins Meer.


Für das beste Kostüm und den weitesten Sprung gibt es jeweils Preise. Steg und Strand waren vom schaulustigen Publikum gut besucht.
Danach haben wir uns getrennt und während Katharina und daniela sich an den Strand gesetzt haben, bin ich zu einem Viewpoint hochgestiefelt und den Blick über Russel und die Bucht genossen.

06. Juni – Tropf, tropf, tropf

Grau und nass - haben die Hundertwasser-Toilette in Kawakawa bewundert. (Hundertwasser selbst ist auf seiner Farm in der Nähe begraben und der Baum, der in der Toilette wächst ist der letzte, den er noch eigenhändig gepflanzt hat.)
Keikeri besucht, um Leuten, die wir dort kennen gelernt haben Hallo zu sagen.
Habe Robert Harris „Fatherland" in wenigen Tagen durchgelesen. Ein Krimi, der in einem fiktiven Deutschland spielt, dass den II. Weltkrieg gewonnen hat. Wow! Beeindruckend, beängstigend und doch – spricht es mich an, diesen Gedanke durchgespielt zusehen – ohne Scham, die Gedanken um den II. Weltkrieg in Deutschland immer begleitet.
Das Highlight ist in der Nacht passiert und ich habe nichts davon mitbekommen. Unser Raum ist nicht mit dem eigentlichen Haus verbunden. Tür und Fenster liegen zum Parkplatz vor dem Haus. Zu Küche und Badezimmer müssen wir außen herum gehen. Ich war als Letzte von uns noch Händewaschen, habe erwogen, die Tür abzuschließen und mich dagegen entschieden, da irgendeine immer noch mal mitten in der Nacht muss.
Gegen zwei Uhr in der Nacht hat ein Mann die Tür geöffnet, das Licht angeschaltet, sich vor Katharinas Bett gestellt und begonnen, zu masturbieren. Sie ist aufgewacht und hat angefangen zu schreien. Der Typ ist weg gerannt und Daniela, von dem Schrei in Halb-Acht-Stellung, ihm nach. Sie hat ihn nicht erwischt. Aufgewacht bin ich erst von den aufgeregten Stimmen der Beiden.
Am Tag danach sind der Wirt und Katharina die Bänder der Videokameras durchgegangen und konnten sehen, wie der Typ von der Strasse die Einfahrt hochgekommen ist, alle zugänglichen Teile des Hauses durchstreift und den Kühlschrank inspiziert hat. Bemerkenswerterweise blickt er bei keiner Aufnahme direkt in die Kamera.
Wir haben erwogen, den Raum zu wechseln, haben uns aber dagegen entschlossen, da der Typ zunächst alle anderen Türen getestet hat und zu unseren Räumlichkeiten zuletzt gekommen ist.
Der Wirt hat die Polizei informiert, die unsere Aussagen aufgenommen und mit dem Versprechen sich um den Vorfall zu kümmern wieder abgerückt ist.

05. Juli – Ein Traum…

… in einer lieblichen Bucht im Sonnenschein ein Boot streichen. Wir konnten sechs Stunden arbeiten, bevor es anfing zu regnen. Zwischendurch gab es ein Eis und unser Arbeitgeber hat vorgeschlagen, den Tag in einem Pub mit einem Bierchen stielvoll ausklingen zu lassen. Wir drei, die beiden Kanadierinnen und er, alle glücklich ordentlich was geschafft zuhaben.
Unser Arbeitgeber ist ein äußerst interessanter Typ. Geboren in England in der Nähe von Manchester. Vehementer Unterstützer des Fußballvereins Liverpool. Hat sein Heim mit 16 Jahren verlassen und sich voll ins Leben gestürzt.
Er wohnt in Russel bei Freunden und hat sein Boot in Opua liegen, wobei seine Mannschaft (wir 5 Mädelz) in Pahia sind.
War 26 Jahre für Greenpeace tätig, unter anderem auch auf der Rainbow Warrior (vor NZ’s Küste versenkt). Er ist ausgebildeter Navigator und hat Greenpeace Aktivisten für Einsätze trainiert.
Momentan ist er bei „Ärzte ohne Grenzen" und in Teilen für die Logistik verantwortlich.
NZ war über Jahre seine Homebase, zu der er von überall in der Welt hin zurückgekehrt ist. Bei seinem letzten Auslandaufenthalt, bei dem er dabei geholfen hat, Dörfer in Kolumbien mit Medikamenten zu versorgen, hat er eine Frau kennen gelernt und sich verliebt. Sie ist in einer unglücklichen Beziehung und hat eine dreijährige Tochter. Nun plant er seinen Standort in NZ aufzugeben (Motorrad/Auto verkaufen, Boot startklar machen) nach Spanien zu gehen und sie samt Kind dorthin nachkommen zu lassen. Raus aus Kolumbien, weg von dem anderen Mann, hin zu einer hoffnungsvollen Zukunft.
Er ist so anrührend, ein Seebär, mit Kampnarbe und Stecker im Ohr, rundlich, um die Vierzig, der Liebesbriefe auf Spanisch schreibt (mit Lexikon, er lernt noch) und
versucht eine Kindergeschichte für das Mädchen zu verfassen…

04. Juli – Bootswetter

Das Wetter heute Morgen ist traumhaft. Blauer Himmel, Sonne, funkelnde Wellen. Das Meer ist am Ende unserer Strasse, von der Terrasse aus können wir sein Rauschen hören.
Gegen 10:00 hat uns unser neuer Arbeitgeber abgeholt und zum Boot gefahren, das einige Kilometer weit weg in Opua aufgedockt ist. Der Körper des Bootes muss stellenweise mit Rostschutzfarbe bepinselt werden. Die Masten, einzelne Elemente, das Boot selbst gestrichen werden.

Leider konnten wir nur wenige Stunden arbeiten, da dann Regen aufzog. Also alles abdecken und zurück. Ausbeute des Tages $40 pro Person. Wenig, doch besser als nichts für eine Arbeit, die uns super viel Spaß macht. :o)

03. Juli – Brückentag

Wieder geht sie los, die Jagd nach Arbeit. Wir haben in einem Backpacker, genannt Mousetrap (Mausefalle) eingecheckt. Am Morgen haben wir als erstes den Besitzer gefragt, ob er jemanden wüsste, der nach Arbeitskräfte sucht. Der Besitzer selbst sucht Leute, die für ihn das Hostel putzen und dafür frei wohnen. Das wäre schon mal ein Anfang. Eines der Mädel (Kanadierin, 21), das für ihn arbeitet hat uns gehört und meinte, dass der Mann, für den sie und ihre Schwester arbeiten, Leute sucht, die ihm helfen sein Boot zu renovieren.
Mit selbigen haben wir später gesprochen und er sagte, dass wir morgen früh, abhängig vom Wetter, bei ihm anfangen können. $10 die Stunde bar auf die Kralle. :o) Die Götter scheinen uns zuzulächeln.
Letzte Dinge in Kerikeri geregelt und Klamotten für Maler- und Streicharbeiten rausgesucht.

02. Juli – Der dicke Spatz in der Mitte…

Das leichte Morgennieseln hatte sich bis zum Frühstück beruhigt. Unser Hostel steht ganz für sich alleine im Busch. Diese erhebende Atmosphäre gedachten wir bei einem Frühstück draußen auf der Holzterrasse vor dem Haus zu genießen.

Eine kleine Rastbank-Kombination lädt dazu ein. Intelligenterweise haben wir beschlossen, uns alle drei auf die gleiche Seite zu setzten, um den Ausblick in den Garten genießen zu können.
Ergo, die Bank-Kombination kippt in dem Moment in dem wir uns setzten um und ergießt unser Frühstück (Tee, Jogurt, Brot…) über uns.

Spontanes Kommentar von Daniela: „Dem dicken Spatz in der Mitte geht es nicht immer am Besten…!" – Sie hat in der Mitte gesessen und am meisten abbekommen.
Nachdem wir eine Strafgebühr von $0,20 für unsere verspätete Abreise gezahlt haben, geht es zurück Richtung Cape, doch nicht zum Cape selbst, sondern zur größten Wander-Sanddüne NZ’s. Diese haben wir bewandert. Der Blick von der Düne zum/übers Meer ist umwerfend.

Wir haben und gefühlt wie in der Wüste. Wir waren barfuss, der Sand, getragen vom Wind, hat uns die Haut von den Waden gerieben, zumindest hat es sich so angefühlt.

Später sind wir zurück zur Bay of Islands gefahren (ca. 200 km). Da wir nicht wieder zurück nach Kerikeri wollten, da wir arbeiten wollen/müssen, haben wir uns entschlossen in Pahia einzuchecken, ein Städtchen direkt am Meer, 20 km von Kerkeri entfernt.

Zu dritt zu Reisen, ist eine interessante Abwechslung davon, alleine unterwegs zu sein, wobei ich doch froh bin, generell alleine zu reisen. Wir kochen, lachen und erleben gemeinsam und doch, die Bande, die uns verbinden binden uns auch…

01. Juli – Cape Rienga

Der Morgen war total verregnet und unsere Stimmung ist zunehmend gesunken, den wir hoffen, das Cape im Sonnenschein zu sehen.
Wir haben das Anncient Kauri Kingdom besucht. Eine Werkstatt mit angeschlossenem Laden und Cafe. Hier wird Kauri Holz zu Kunstwerken verarbeitet. An den Wänden hängen Erklärungstafeln und Bilder, die alle Kauribäume zum Thema haben.
Das Zentrum des Ladens bildet ein Kauristamm von enormen Ausmaßen. Selbiger ist unter anderem im Reiseführer abgebildet. Als ich ihn gesehen habe, war es einer der Momente, in denen ich immer wieder vor Freude die Luftanhalte.

Wenn ich feststelle, dass ich „mitten im Bild" bin. Ich bin nicht weit weg und träume davon, hier zu sein, all diese exotischen Dinge und wunderschönen Aussichten zu genießen, die in Fotobänden und Reisebüchern zu sehen sind. Nein, ich bin mitten drin, erlebe alles haut nah, lebe meinen Traum. Herrlich!
Der Ninety Miles Beach hingegen hat mich nicht so beeindruckt. Mein erster Gedanke war: „Wie auf Sylt." Breiter Sandstrand, unendlich nach rechts und links, von vorn die unermüdlichen Wellen des Meeres, im Rücken Sanddünen. Keine Palmen, keine besondern Muscheln. So lalala.
Cool wäre es gewesen, den gesamten Weg bis zum Cape direkt am Strand land zu fahren. Das ist grundsätzlich erlaubt und viele Touranbieter nutzen diesen Weg. Doch möglicher Treibsand und Hazard-Warnungen haben meine deutsche, auf Sicherheit bedachte Seele davon abgehalten. ;)
Cape Rienga selbst ist schön. Wir hatten Glück und konnten es im Sonnenschein genießen. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne vergoldeten unseren Aufenthalt dort.

Für die Nacht haben wir in der Nähe eingecheckt, um am Morgen noch mal zurückzukehren.
Meine Erkältung hat sich bis auf einen trockenen Husten beruhigt. Habe versucht selbigem mit diversen Elixieren zu Leibe zu rücken. Nichts scheint zu helfen.
Unsere Wirtin hat mich damit aufgescheucht, dass es sich um eine Bronchitis handeln könnte. Sie hat ein Fieber-Thermometer und ein Buch zur Selbstdiagnose angeschleppt. Silberwasser und hoch konzentriertes Vitamin C sollen helfen.
Sie hat mir von beidem kleine Mengen eingepackt.

30. Juni – Abschiedsfeier

Wir haben abschießend die Packhäuser angerufen, um abzuchecken, ob dort noch was zu machen ist. Dann wurden Rucksäcke gepackt und Pläne geschmiedet.
Morgen geht es hoch zum Cape. Wir reisen zu dritt. Daniela (29) und Katharina (19) beide aus D werden mich begleiten.
Den Abend haben wir mit einer spontanen Feier im Tischtennisraum ausklingen lassen.

29. Juni – Back to Bussines.

Habe mit Daniela zusammen Kerikeri auf Suche nach Arbeit abgegrast. Wir waren bei zwei Tankstellen, zwei Supermärkten und dem örtlichen Arbeitsamt. Die einzigen möglichen Jobs, die sich aufgetan haben, sind das Zurückschneiden von Kiwi- oder Mandarinen Bäumen oder Zitronen ernten. Alles draußen im Regen. Ganz schlecht für die Gesundheit.
Die Tage sind grau und die Luft so ein bisschen raus…
Wir haben beschlossen, da keine Arbeit in unmittelbarer Aussicht ist, die Zeit anderweitig zu nutzen und zum Cape hochzufahren.

28. Juni – Mama’s Geburtstag!

Der Tag begann mit Pfannekuchen und Kiwi-Marmelade! :o) Danach habe ich mich wieder hingelegt, da ich mich gar nicht gut gefühlt habe. :o( Gegen Nachmittag haben wir zwei neue Zimmergenossinnen bekommen. Kerrin & Hadaz beide aus Israel. Zum Glück nur für eine Nacht. Auch, wenn die beiden Mädchen total nett sind, vier sind einfach zwei zu viel für den kleinen Raum.
Abends bin ich mit Daniela zum Warehouse gefahren. Als wir zurückgekommen sind, habe ich den Auspuff des Autos in einem Erdwall begraben, der den Parkplatz zu einem Abhang hin begrenzt. Der Motor ist umgehend erstorben. Also haben wir mit Hilfe eines Esslöffels den Auspuff wieder ausgegraben. Was für ein Abendteuer! ;) Den Abend haben wir mit einer wilden Geburtstagsfeier ausklingen lassen. Ein Inder ist 24 geworden und hat alle mit Bier und Pizza versorgt. Es gab spanische Musik und Salsa-Tanz. Selbst ich habe mit einem süßen Chilenen eine Runde gedreht.

27. Juni – Wegen Krankheit geschlossen!

Habe den halben Tag im Bett verbracht. Wollte mich eigentlich ernsthaft um Arbeit bemühen. Fühle mich aber immer noch nicht einsatzbereit und habe zur Truppenaufmunterung mein Auto geputzt. Die Unterkunft besitzt einen Platz mit versiegelter Oberfläche zur Autowäsche.
Nachdem ich mit meinem Auto fertig war und es eingeparkt hatte, habe ich mit nem Mädel geschnackt, was wir jeweils so den Tag über gemacht haben. Als sie hörte, dass ich mein Auto geputzt habe, hat sie im Scherz gefragt, ob ich ihr Auto auch putzen würde. Da ich es liebe, Menschen mit unerwartetem zu überraschen, habe ich spontan zugestimmt. Sie war total überrascht, konnte es zunächst nicht glauben und am Ende haben wir zusammen, mit Seifenschaum bedeckt, glücklich ihr Auto geputzt.
Als Gegenleistung habe ich mir Pfannekuchen mit Kiwi-Marmelade (beides selbst gemacht!) zum Frühstück für den Folgetag gewünscht.

26. Juni – Arbeit geschmissen…

Bin heute mit großer, offener Blase rechter Hand, Mittelfinger zur Arbeit und habe gedacht: „Heute gilt es!". Entweder klappt es, oder ich lasse es. Ich habe einen Baum zurück geschnitten und festgestellt dass es keinen Sinn hat. In leichtem Regen stehend, erkältet, mit steifer Hand, so dass ich für jeden Schnitt, den ich gesetzt haben beide Hände nutze musste…
Bin zu Chris gegangen und habe ihm erklärt wie es ausschaut. Er war zwar nicht so richtig glücklich, hat es aber akzeptiert. Bin von der Arbeit zurück zur Unterkunft gelaufen. Musste mich mehrmals hinsetzen und habe für einen Weg, für den einer der Jungs 30 min. am vorherigen Tag gebraucht hat, über eine Stunde gebraucht.
Doch ich war total glücklich, total erleichtert zu wissen, dass ich dorthin nicht noch mal zurück muss!
Nach Dusche und Frühstück habe ich zunächst mein Regenzeug zu Chris zurückgebracht, bin mit dem Auto zur Werkstatt, um das Gummi der Scheibenwischer ersetzen zu lassen, das sich gelöst hatte und anschließend hat mich ein Mazedonier zum Cafe eingeladen…

25. Juni – Was mich nicht umbringt, macht mich stärker!

Frei nach obigem Motto bin ich heute Morgen zur Arbeit geschlichen. Das Fieber hat sich gelegt und ich hoffe, dass es gut geht. Alle scheinen heute Morgen irgendwie zu schniefen oder zu keuchen.
Bin motiviert gegen 8:00 gestartet und habe um aufzuholen, den ganzen Tag keine Pause gemacht. Von Husten geschüttelt bin ich von Baum zu Baum gestiefelt und wurde gegen Nachmittag leicht verzweifelt, weil ich einfach nicht schneller zu werden scheine und es der erste Tag ist, an dem wir nach Bäumen bezahlt werden.
Habe meine Bedenken Chris gegenüber angedeutet, der meinte jedoch, dass ich mir ruhig noch einen Tag Zeit geben soll, um zu sehen wie es läuft.
Am Ende des Tages hat sich herausgestellt, dass ich ganze 43 Bäumchen geschafft habe. Chris meint, dass ich zu viel denke, zu kleine Schnitte setzte und daher zu lange pro Baum brauche. (10 min. statt 5 min.) Die Jungs haben am gleichen Tag in der gleichen Zeit zwischen 80 und 150 Bäume geschafft. Bei dem einen ist er zwar mit der Qualität nicht ganz so zufrieden, doch….

24. Juni – Voll erwischt

Die Erkältung hat mich voll erwischt. Mit Fieber, laufender Nase und Gliederschmerzen, schon fast eine ausgewachsene Grippe. Bin im Bett geblieben, um mich gründlich auszukurieren. Mit Tee und heißer Zitrone (echte Zitrone). Das Wetter draußen ist nass/kalt. Das Zimmer hat keine Heizung und mir ist kalt, die Art Kälte, die bis auf die Knochen zu dringen scheint.
Gegen Abend mit Makoto und Jasper zum Warehouse (einer Art Kette, die wie Citti alles verkauft) gefahren. Gummistiefel, Gartenhandschuhe und was Warmes zum anziehen gekauft.

23. Juni – 5 Minuten

Ein Tag voller 5-Minuten Exkursionen. Makoto hat mich gestern gefragt, ob ich ihn mit zu einem Kauri-Wald nehmen würde, falls ich am Samstag keine anderen Pläne haben sollte. Asaf hat sich angeschlossen und Daniela meinte, da sie nichts Besseres vorhabe, würde sie uns wenn möglich gerne begleiten. Habe mich von der Rezeption beraten lassen und bin frei nach dem Motto: „Habe meinen Wagen volgeladen…" aufgebrochen.
Habe mich selbst jedoch verflucht und mir geschworen mich nicht noch einmal im Vorhinein zu binden, den zu der laufenden Nase vom Vortag gesellte sich im laufe des Vormittags leichtes Fiber und natürlich sind wir nass geworden…
Vom Puketi-Forest (Kauri-Bäume) ging es zu einer malerischen Küstenlandschaft (haarnadel Kurven bergab) mit Stopp bei einer Manufaktur für Natur Kosmetik (Manufaktur leider geschlossen, vom Shop zum Trost Proben geschenkt bekommen) und einer Schokoladenfabrik. Fabrik ist etwas hochtrabend, doch auch hier gab es Proben :o) und einen Blick in den Produktionsbereich. Aufgrund des leichten Regen während des ganzen Tages sind wir nirgendwo lange geblieben und ich war froh am Abend wieder zurück zu sein.
Joyce ist aus und mit einer Freundin im Zweibett-Raum zusammengezogen, so dass Daniela und ich das Zimmer nun für uns haben, was ganz angenehm ist.

22. Juni – Bäume, nichts als Bäume

Mein zweiter Arbeitstag. Hoch motiviert bin ich heute Morgen gestartet, um mein Tempo zu verbessern und wenn möglich mit den anderen Jungs auf einen Level zu kommen. Chris hat mich ermutigt, dass die Qualität meiner Bäume gut ist, ich nur ein wenig schneller werden muss, um die erforderliche Menge pro Tag zu schaffen.
Das Wetter war durchwachsen, nach einem strahlend schönen Morgen hat es wieder genieselt, was zu einem Regenbogen führte. Gegen Mittag wurde der Regen so stark, dass die Bäume zu glitschig wurden, um ordentlich und unfallfrei arbeiten zu können, so dass wir die Mittagspause vorverlegt und leicht überdehnt haben.
Am zweiten Tag habe ich 63 Bäume geschafft, bin allerdings zusammen mit Juta (ein Junge Anfang 20, aus Japan) weiter hinter den anderen zurückgefallen. Die anderen sind: Asaf (Ende 20, aus Israel), Makoto (Mitte 30, aus Japan), Jasper (Mitte 20, aus Dänemark) und Rameka (Anfang 20, aus NZ).
Ich hoffe, dass es Montag besser läuft und freue mich, dass wir nicht das Wochenende durcharbeiten, sondern frei haben.(Asaf hat gefragt, ob er das Wochenende durch arbeiten könne, da die Tage sonst so lang seien. Einmal mehr bin ich dankbar für mein Auto und die damit verbundene Unabhängigkeit.)
Meine andere Befürchtung scheint sich allerdings zu bestätigen. Nach einer Nacht mit einer schniefenden und hustenden Person auf engstem Raum verspüre ich die ersten Anzeichen einer Erkältung, möglicherweise verschärft durch das Arbeiten im Regen. Ich hoffe, alles etwaige Unwohlsein in der Richtung übers Wochenende auskurieren zu können und am Montag wieder voll einsatzfähig zu sein.

21. Juni – Mandarinen Bäume

Hatte heute meinen ersten Arbeitstag bei Brad Davis auf einem Mandarinen & Kiwi-Fruit Ordchard. Um 6:00 Uhr aufgestanden, um gegen 7:30 (noch im Dunklen) den Unterkunft-eigenen „Bus" zur Arbeit zu erwischen. Um einen Laternenpfahl haben sich die Arbeitswilligen zusammengefunden, gemeinsam in der Kälte zitternd und die erste Zigarette des Tages durchziehend. Ich finde es klasse, dass das Backpacker diesen Shuttle-Service zu den Farmen anbietet, so dass ich nicht morgens selbst, noch müde und unsicher, meinen Weg finden muss.
Zunächst hat Chris (um die 60 und unser Supervisor) uns (5 Jungs/ 1 Mädel) eine Einführung gegeben, wie die Bäume generell zurück geschnitten werden sollen.
Eingangs wird ein „Fenster" von oben in die Krone des Baumes gesetzt. Es gilt kleiner Baum – kleines Fenster, großer Baum … Um den Einfall von Sonnenlicht zu gewährleisten, so dass der Baum möglichst viele Früchte mit hohem Fruchtzuckergehalt produziert.
Die Bäume stehen in Reihen von 96 Stück pro Reihe, etwas mehr als einen Meter Abstand zwischen sich. Damit die Bäume leicht ab zu ernten bleiben, ist rechts und links pro Baum zu checken, dass sie nicht ineinander wachsen. Gegebenenfalls sind die Äste zurück zuschneiden, so dass die Bäume wieder einzeln stehen.
Dann sind die Bäume von unten auszudünnen, wobei darauf zu achten ist, dass keine kleinen Aästchen am Stamm zurückbleiben, da der Baum auf einem kurzen sauberen Stamm eine runde Krone bilden soll.
Daraufhin ist die Krone des Baumes so auszudünnen, das man die gegenüberliegende Seite durch den Baum hindurchschimmern sieht, also Sonnenlicht den Baum von allen Seiten durchdringt.
Abschließend ist die Höhe des Baumes zu prüfen. Die Bäume sollten nicht höher als 1,80 werden. Einerseits, damit der Baum seine Kräfte in die Fruchtproduktion kanalisiert und nicht in Höhenwachstum. Andererseits, damit alle Früchte durch die Pflücker leicht erreicht werden können.
Nach der „trockenen" Theorie ging es hinaus in die Praxis. Chris hat uns an einem kleinen und einem großen Baum gezeigt, wo und wie unsere Werkzeuge einzusetzen sind. Ausgestattet sind wir alle mit Regenhose, -jacke, Werkzeughüfttasche, einer klappbaren Handsäge und einer „Rosenschere".
Hernach durften wir selbst ran. Jeder hat eine Reihe mit noch kleinen „Trainingsbäumen" zugewiesen bekommen, wobei Chris darauf hinwies, dass wir uns pro Baum nicht länger als 5 min. aufhalten sollen.
Auch wenn wir grundsätzlich pro Baum bezahlt werden ($1,20 pro Baum) und acht Stunden pro Tag arbeiten, werden wir an unseren ersten beiden Trainingstagen pro Stunde bezahlt ($12,50 pro Stunde), da wir noch nicht in der Lage sind, auf die Mindestanzahl an Bäumen zu kommen, um den Mindestlohn ($11,25) zu verdienen.
Da standen wir, vereinzelte Gestalten in Regentracht, in unseren Reihen und waren fleißig am schneiden und sägen, selbst als es anfing zu nieseln. Lunch und Smoko waren willkommene Oasen zum ausruhen. :o)
An meinem ersten Tag habe ich in 6 Stunden ca. 45 Bäume zurück geschnitten und war am Ende des Tages nass, kalt und müde. Auch ein bisschen unfroh, da vier der Jungs bald von der Geschwindigkeit davon zogen, während ein Junge und ich mehr und mehr zurück blieben.
Als ich am Abend ins Quartier zurück kam, hatten Joyce (aus Malaysia) und ich eine neue Zimmernachbarin, Daniela aus Deutschland (Leipzig) frisch aus Papamoa eingetroffen und total erkältet. Einerseits beengend, da der Raum sehr klein ist, andererseits sehr ärgerlich, da aufgrund der Enge des Raumes die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns mit ihrer Erkältung ansteckt, sehr hoch ist. :-(