Tuesday 19 June 2007

20. Juni - lazylazylazy

Heute hat es überwiegend geregnet, also habe ich den Tag mit Rückenübungen gestartet und die Rest der Zeit im Bett verbracht, um mein Reisetagebuch auf den aktuellen Stand zu bringen. Wenn ich ab morgen wieder fest arbeit, wer weiß wann ich dazu wieder komme.


Also Küsschen an alle Blog-Leser und heiliges Indianerehrenwort, dass ich meinen Blog nicht wieder sooo veralten lasse! :o)

19. Juni - Gartenarbeit

Der Job, den die Rezeption für mich hatte, hat sich als Gartenarbeit herausgestellt. Für $3 hat mich ein Shuttel zur Arbeit gebracht und wieder abgeholt. Gearbeitet habe ich für Janice und Gareth. Ein älteres Paar, das eine Kiwi-Plantage besitzt. Janice hat Krebs und in den Zeiten, wenn sie Chemo-Therapie bekommt, darf/kann sie keine Schweren Arbeiten verrichten. Die beiden haben ein wunderschönes Haus in einem parkartigen Garten gelegen. Ihre beiden Söhne sind „kürzlich“ Eltern geworden. Sohn I hat einen Sohn (2 Monate) und Sohn II hat eine Tochter, die heute ein Jahr alt geworden ist. Am Wochenende wird Oma (Janice) also eine Geburtstagsparty für ihre Enkelin veranstalten. „30 Personen, nur die Familie – nichts Großes.“ O_o Anlässlich dieser Party musste der Garten also mal wieder auf Vordermann gebracht werden und das war mein Job. Habe also das Unkraut aus den beiden Hauptrabatten ums Haus herum gejätet.
Die beiden waren total lieb und süß. Haben mir immer wieder einen kalten Drink oder ein Päuschen angeboten. Doch nach 8h Gartenarbeit war ich so was von groggy. Dabei war die Arbeit an sich nicht hart und die beiden haben echt gute Gartenarbeitswerkzeuge. Vermutlich, weil 8h am Stück in einer ungewohnten Haltung. Habe mir zur Belohnung Nudeln mit Butterchicken-Sauce zum Abendbrot gekocht. :o)
Super auch, dass Janice mich unversteuert bezahlt hat. Ein Tag fällt nicht ins Gewicht meint sie. J $106 für einen Tag Gartenarbeit in herrlicher Umgebung mit netten Menschen ist eine schöne Sache.

18. Juni - Cruisen

Bin heute so ein bisschen herumgecruist. Habe zuerst Brad Davis angerufen, um abzuklären, ob ich einen Job bei ihm bekommen kann. Da er das erst überdenken wollte, habe ich mir Kerikeri angeschaut. Bin zu den Rainbow Falls gewandert, habe in der Parkanlage, die zu dem Gelände gehört einen Aussie kennen gelernt, der mir seine Tel.-No gegeben hat, für den Fall, dass ich nach Australien kommen und Arbeit suchen sollte.


RAINBOW FALLS


PALMEN BAEUME



Danach bin ich nach Paihia gefahren, da mir das Städtchen als besonders sehenswert empfohlen wurde. Dort habe ich die Haruru Falls bewundert und die Aussicht vom Mount Bledisloe genossen, bevor ich wieder heimwärts gefahren bin. War ein bisschen down und ziellos, weil auch hier die Ernte vorüber ist und damit die Arbeitreichste Zeit erstmal zu Ende ist.
Doch kaum zurück auf dem Parkplatz hat Brad mich angerufen um mich wissen zu lassen, dass ich am Donnerstag bei ihm anfangen kann. :) Als ich daraufhin zu Rezeption gegangen bin, um den Transport zur Arbeit abzuklären, da das Backpackers einen Shuttle-Service anbietet. Lag dort ein anderer Job für einen Tag für mich bereit. Das hat mich in so gute Stimmung versetzt, dass ich versuch habe, mir in der Küche ein Abendessen aus Reis und Tunfisch zu fabrizieren, doch ich habe mich dort einfach nur unwohl gefühlt.


HARURU FALLS


MOUNT BLEDISLOE

17. Juni - Abreisetag

Auch wenn der gestrige Abend sehr nett war, so hat er doch dazu geführt, dass ich heute noch letzte Vorbereitungen zu treffen hatte, so dass ich nicht vor 11:30 losgekommen bin, was definitiv zu spät war. Habe einige Dinge zu Jeff’s Haus gebracht, wobei nur Alesh & Pavlina zuhause waren, da Jeff & Shirley über’s Wochenende nach Wellington gefahren sind. (Ihre älteste Tochter hat ihnen vor zwei Wochen ihr erstes Enkelkind beschert. J
Bin von Te Puke über Auckland nach Kerikeri gefahren, immer entlang des Highway No 1. Sieben Stunden Fahrspaß! Auckland war nur cool! Konnte das Auto zum ersten Mal ausfahren, also bis 140 bringen, 160 war dann doch zu riskant. Auch bin ich sehr froh, dass es Sonntag und somit relativ ruhig war.
Da es ab 5:30 pm stockdunkel ist, war es gegen Ende nicht mehr so lustig, sondern es haben sich mir die Nackenhaare aufgestellt und ich habe für mich beschlossen, definitiv keine Nachtfahrten mehr! Wenn du um eine Kurve kommst und ein Schild siehst 35 (also nicht schneller als 35km/h als Richtgeschwindigkeit für die folgende Kurve), es zudem Stockdunkel ist und du nicht wirklich weit sehen kannst dann weißt du, wieso einige dieser Strecken für Mietwagen gesperrt sind! ;)
Ich hatte soooo ein Glück, bin um 6:30 im Aranga Backpackers in Kerikeri angekommen. Die Rezeption schließt um 7:00 was ich vorher nicht wusste ich habe einen Zeitpunkt zwischen 8:00 und 10:00 vermutet.
Hab in einem Girls Dorm eingecheckt. Momentan sind wir zu zweit. Joyice (27, Malaysia) und ich. Nun weiß ich wieder, was für ein Glück ich mit dem Shed in den letzten Wochen hatte. Die sanitären Räumlichkeiten befinden sich draußen, also du kommst aus dem Zimmer und gehst einen überdachten Gang lang. Alles sehr luftig. Im Sommer sicherlich cool. Momentan eher kalt. Der Raum selbst ist mini aber ok.
Was gar nicht geht ist die Küche. Entgegen allem üblichen befinden sich Geschirr und Töpfe auf dem Zimmer und wenn du kochen möchtest musst den ganzen Sch… rüber in die Küche schleppen, benutzen und wieder zurück schaffen. Macht wahrscheinlich sinn um Verantwortlichkeit gegenüber den Utensilien, Abwasch und so zu schaffen, nervt aber total. Werde versuchen eine alternative Unterkunft zu erschließen.

16. Juni - Packtag

Habe mich am Morgen aus Jas & Tim’s Haus geschlichen und bin zurück zum Shed gefahren um meine Sachen zu packen und morgen abreisen zu können. Habe Stunden damit verbracht Dinge auszusortieren und zu packen sowie damit mich zu wundern, wie sich der ganze Sch... angesammelt hat. :o)
Abends bin ich zurück zu Jas gefahren, die mich zu einem letzten gemeinsamen Abend mit einem traditionellen Maori-Gericht eingeladen hat. Das Gericht hat sich als eine Art Eintopf herausgestellt. Sehr schmackhaft, sehr sättigend und definitiv gesund. ;) Später sind Claire & Leon zu uns gestoßen und wir haben einen netten Spielabend miteinander verbracht.

15. Juni - Fieldays 2007

Eigentlich wollte ich heute Joggen gehen, meine E-Mails checken und zum Mount Manganui fahren. Satt dessen stand heute Morgen Tim, unser Supervisor, in der Tür um zu fragen, ob ich Lust habe mit ihm nach Hamilton zu den Fieldays zu fahren. Da mein Moto seit kurzem – Sag’ ja zum Leben!’ – lautet, habe ich spontan zugestimmt und bin mit ihm nach Hamilton geheizt. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass wir unsere Auto nicht abschließen können, da der Schließmechanismus kaputt ist. Also haben wir das Auto ganz cool auf dem Parkplatz stehen lassen und gehofft, dass es keiner bemerkt. Wohlgemerkt es handelte sich weder um mein noch um sein geliebtes Auto, sondern das Arbeitsauto von Jeff. O_o
Die Fieldays sind wie eine Art Jahrmarkt. ‚Das größte Event dieser Art in der südlichen Hemisphäre’. Wobei alle Stände jedoch einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben und im Gegensatz zu einem Jahrmarkt nicht das Vergnügen sondern das Geschäft im Vordergrund steht. Es gibt allerdings auch Shows wie ein Traktorenrennen, ein Traktoren-Gewicht-Zug-Wettbewerb und Stunt’s vorgeführt von zwei Motorradfahrern. Beeindruckend waren riesige Traktoren von John Deree doppelt so hoch wie ein normaler Traktor mit bis zu 6 Rädern (hinten doppelte Räder, um die Traktoren geländegängig zu machen).
Wir haben uns alles angesehen, uns kulinarisch durchgetestet und einen großartigen Tag verbracht.Abends waren Lisa, Jas, ihr Tim (ein anderer als der obige) und ich in einem anheimelnden Restaurant in Tauranga essen – eine Art Abschiedsessen für mich. Den Rest des Abends haben wir bei Jas & Tim verbracht und uns eine wilde Scrabble-Schlacht geliefert, wobei mein Englisch-Defizit vom steigenden Alkoholpegel der andern aufgewogen wurde :o)

14. Juni - Katerstimmung

Ich habe keinen Kater nach dem Hangi, da ich dazu nicht genug getrunken habe, doch das Shed sah schmutzig aus, da ein paar von uns dort noch weitergefeiert haben, nachdem das Hangi zu Ende war. Also habe ich das Shed auf Vordermann gebracht und erste Vorbereitungen zur Abreise getroffen, die mich einerseits freudig erregt, da ich mich darauf freue, die Enge des Sheds und vor allem Lianne hinter mir zu lassen. Auch habe ich das Gefühl, nach zwei Monaten schon zu lange hier zu sein. Andererseits kam auch ein wenig Wehmut auf, da ich meine neu gefundenen Freunde und den sicheren Hort verlassen werde.

13. Juni - Hangi

Heute war unser letzter Erntetag, mein letzter Arbeittag und der Tag an dem das Hangi anlässlich des Endes der Ernte veranstaltet wurde.
Es war ein spätes Erntende, da die Ernte normalerweise zwischen dem 2. und 5. Juni endet, doch das Wetter war in der letzten Woche einfach zu schlecht.
Am Morgen war es zu feucht zum Pflücken so, dass ich 2 ½ Stunden damit verbracht habe, mein Autochen liebevoll bis in den letzten Winkel zu wienern. Danach haben wir 2 Stunden gebraucht um die letzten Früchte zu pflücken. Es herrschte ein heitere, ausgelassenen Atmosphäre und es wurden Reime darauf verfasst wie sehr einige Leute keinen Bock mehr zum Pflücken haben.

PAUL - TIM (Supervisor)

ALESH & BRAD - JEROME & LEON & TAI

(Tai ist der liebe Mensch, der mich nach meinem Unfall von Auckland mit nach Te Puke genommen hat!)

Danach bin ich nach Papamoa gerast, um eine Schwarzwälder Kirschtorte anlässlich des Hangis zu besorgen, die sehr guten Anklang fand.
Ein Erdloch wurde gegraben & das Essen "eingetuetet"
lange & aussdauernd gegart
So yummy, sah es hinterher aus! + Kiwi-Torte

11. Juni - Jaela’s Geburtstag


Ein weiterer feuchter Tag, habe so das ein und andere in der Stadt erledigt und bin anschließend zu Jas gefahren, die ein Essen anlässlich des ersten Geburtstags ihrer Tochter (oben) veranstaltet hat. Die Kinderfeier war eine Woche vorher, da aufgrund des Feiertages die Familie in der Lage war, aus allen Ecken anzureisen. Nach dem Essen haben wir noch nett zusammen gesessen.

10. Juni – Autolackierung

Nach der Reparatur brauchte die Front meines Autos einen frischen Anstrich. Habe Jas gefragt, welche Werkstatt in Te Puke sie mir dafür empfehlen könnte. Habe das nicht in Takanini machen lassen, da die mir $800 dafür veranschlagt haben und ich hoffte das hier, fern von der Großstadt, günstiger zu bekommen.
Es hat sich herausgestellt, dass ihr Tim beruflich Lackierer war, bevor er im Kiwi-Business gestartet ist. Daher hat sie mir angeboten, dass er das für mich regeln könnte.
Also bin ich heute an einem weiteren regnerischen Tag nach Papamoa gefahren um mein Auto von Tim lackieren zu lassen. Doch so dankbar ich auch bin, dass er das für mich gemacht hat (veranschlagter Lohn eine Kiste Stella-Bier :). Bin ich doch so ein bisschen angepisst. Auf meine Frage zu den Kosten meinte er, das er Spraydosen im Angebot gesehen hat – ich Kostentechnisch also um die $20 liegen würde. Als ich heute dort ankam, hatte er die Dosen wieder meinen Erwartungen noch nicht besorgt. Beim Händler stellte sich heraus, dass das Angebot nicht länger gültig war. Dann brauchten wir noch dies und das und plötzlich lagen die Kosten bei $50. Kein Problem, denn noch immer Welten von $800 entfernt und ich total dankbar, dass er das alles für mich macht.

Als das Auto fertig war, konnte ich allerdings sehen, dass Schwarz nicht gleich Schwarz ist. Ich habe gedacht, dass er mit seiner Erfahrung in der Lage wäre, das gleiche Schwarz zu besorgen, oder ein Gloss über das Schwarz zu legen, so das der Wagen wie ein Wagen aussieht. Nun ist die erste Hälfte farblich unterschiedlich zur Zweiten. Würde mich nicht dran stören, wenn ich nicht im Hinterkopf hätte, dass ich den Wagen wieder verkaufen möchte und dann Fakten wie die Farbdifferenz den Preis drücken werden.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur undankbar – ich weiß es nicht.

4. Juni - Butterchicken

Heute war ich nach der Arbeit bei Leon & Claire zu Butterchicken zum Abendessen eingeladen. Während der Arbeit haben wir über unser Lieblingsessen geschnackt und Leon kam zu der Überzeugung, dass ich unmöglich weiterleben kann, ohne Butterchicken (sein Lieblingsessen) gekostet zu haben.
Also bin ich nach der Arbeit zu den beiden gefahren und wir haben das Gericht vom Inder kommen lassen, damit ich das Original probieren kann. Das Gericht selbst ist ganz nett, von der Esskultur war ich allerdings unangenehm überrascht. Die Plastikboxen wurden in der Küche aufgestellt, erst haben sich die Mädelz, dann die Jungs bedient und jeder hat sich mit seinem Teller in seine „Ecke“ verkrochen und sich dem Essen gewidmet, während der Fernseher lief. Ausserdem war der Reis zu trocken. ;o) Mecker, mecker, mecker, abgesehen davon war es ganz nett! :o)

2. Juni - Tim’s Geburtstagsparty

Ein Regentag, ein freier Tag, ein Feiertag: Queen’s Birthday. Wir haben am Morgen mit der Arbeit gestartet und alle haben gehofft, dass es nicht regnen würde, da wir aufgrund des Feiertages doppelte Vergütung erhalten. Gegen 12:00 war nichts mehr zu machen, es regnete in Strömen.
Bin nach Whakatane (gesprochen: Fakatani) gefahren. Entlang der Küste – herrlich.
Abends gab’s Barbecue & Drinks bei Jas & Tim’s. Gefeiert und gelacht, wobei ich nichts getrunken habe, um noch nach Hause fahren zu können. Trinken und Fahren wird hier, zumindest bei den Jungen, als Kavalierdelikt gewertet. Etwas, das jeder tut. Auch wenn es strafbar ist, im Falle das man erwischt wird.

27. Mai - Baby Charlet’s Geburtstag

Waren auf ein paar Drinks zu Claire & Leon’s eingeladen, da ihre kleine Tochter (oben, ne suesse Rotznase, oder?) ein Jahr alt geworden ist. Es waren nicht wirklich viele Leute da, nur der engste Kreis. Das Haus glich einem Schlachtfeld – Geschenke, Geschenkpapier, Luftballons, Deko… Claire war total fertig, da sie in der Nacht zuvor den Kuchen gebacken hatte und den ganzen Tag von Kleinkindern auf trapp gehalten worden war. (Sie sagte, dass sie so froh war, die Servierplatte zu haben, die ich ihr zu ihrem Geburtstag geschenkt habe, da es die einzige Platte im Haus war, die groß genug war um den Kuchen darauf anzurichten.)
Daher hat Jasmin Russel und mich zum Abendessen eingeladen, so dass Claire ihre Ruhe haben konnte. Bei ihr haben wir ein herrliches geröstetes Abendessen verspeist und Haufen von Fotoalben gewälzt. :) Von ihrer und Tim’s Hochzeit, von ihren Geburtstagen, von Geburtstagen von engen Freunden…
Total gemütlich und entspannt. Interessant ist, dass es in NZ Tradition ist, dass die Eltern ihrem Kind einen Schlüssel zum 21. Geburtstag schenken. Dabei handelt es sich um einen Unterarm langen massiven Schlüssel, meist aus Holz, auf dem Name und Geburtstag eingraviert sind. Der Schlüssel soll symbolisieren, dass dem jungen Menschen nun alle Möglichkeiten offen stehen sein Leben zu gestallten, da die Volljährigkeit erreicht ist.

24. Mai - Mein erster Track

Kein wirklicher Regentag, doch da es zu feucht zum Pflücken war, bin ich mit meinem Auto auf Entdeckungsreise gegangen. Zuerst habe ich den ‚Papamoa Hills Cultural Heritage Regional Park’ besucht und bin einem kurzem Track hoch zu einem Aussichtspunkt gefolgt. Anschließend bin ich der Strandstraße zum ‚Mount Manganui Main Beach’ gefolgt. Wunderschön.

20. Mai - Papamoa Beach

Ein weiterer Regentag: Heute bin ich nach Papamoa an den Strand gefahren und habe einen herrlich langen Strandspaziergang genossen. Das Wetter war eher diesig und nicht wirklich warm – doch ich bin in den Bildern, die ich mir zuhause immer nucr anschauen konnte. Ein beinahe surrealistisches Gefühl…

Mount Manganui von Papamoa aus:







19. Mai - Umzugshilfe

Nachdem wir heute Morgen Lisa’s Auto bei Anna abgeholt haben, bin ich zu Jasmin (oben) & Tim’s neuem Haus gefahren, da die heute umgezogen sind. Als ich gegen 11:00 dort ankam, hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich dachte, ich wäre viel zu spät und es wäre schon alles gelaufen, da der Plan gewesen war, um 9:30 mit dem Umzugswagen in Papamoa anzukommen. Doch der Wagen fuhr gerade erst fort und es blieb noch genug zu tun. Tim und Jas waren total verärgert, da die Umzugsleute versucht haben, soviel Zeit zu schinden wie nur möglich und der Umzug daher wesentlich länger gedauert hat als gedacht und damit auch teurer war.
Nachdem Kisten und Möbel im Haus waren, wurden die Jungs beauftragt alles aufzubauen und auszuräumen, während die Mädels zurück nach Te Puke gefahren sind, um die letzten Sachen zu holen und das alte Haus zu putzen.
Jasmin & Claire haben das Haus geputzt, während ich alle verbliebenen Sachen zusammengesucht und im Auto verstaut habe.

18. Mai - Lasange

Der heutige Abend war phänomenal. War bei einer Freundin von Lisa, einer Arbeitskollegin, zum Essen eingeladen. Ein Blick hinter die Kulissen von NZ!
Nach der Arbeit habe ich ein paar Sachen aus dem Shed zusammengesucht und bin mit meinem Autochen nach Papamoa geheizt. Hab mich entgegen meiner guten Vorsätze natürlich verfahren. :o( Der Weg ist nicht sonderlich kompliziert, ich war nur so nervös, dass ich dem ersten Wegweiser nach Papamoa gefolgt bin, anstatt dem Straßenverlauf zu folgen und beim Zweiten abzubiegen. Anstatt umgehend Lisa anzurufen, bin ich eine endloslange Strandstraße endlang gefahren, in der Hoffnung, doch noch den vereinbarten Treffpunkt (eine BP-Tankstelle ;) ausfindig zu machen. Nach zehn Minuten hat Lisa mich angerufen, da es ihr dämmerte, dass ich mich verfahren haben musste. Da hing ich nun hinterm Steuer meines überdimensionalen Autos, irgendwo in einem Straßennetz, in dem ich mich nicht auskenne, im Linksverkehr, mit Handy am Ohr – versuchend drei Dinge auf einmal zu tun. 1. auf den Verkehr achten, 2. im Dunklen herauszufinden, wo genau ich bin und 3. die „Wo bist du jetzt?“-Konversation mit Lisa aufrecht zu erhalten.
Sie hat mich da abgeholt, wo ich war und wir sind zu ihrem Haus gefahren. Dort habe ich ihre Mutter und deren Lebensgefährten kennen gelernt, geduscht und mich für den Abend gestylt. (Sooo ein Glück, dass Lisa mir angeboten hatte, dass ich mich bei ihr duschen kann, denn zu allem Überfluss ist im Shed auch noch die Wasserversorgung zusammengebrochen!)
Der Abend bei Lisa’s Freundin Anna begann mit Lasange und Wein. Gemütlich auf dem Sofa. Mein erstes richtiges Essen seit Wochen. (Immer nur Reis mit Gemüse zählt nicht! :)
Anna ist mit 18 nach Amerika gegangen. Dort war sie für zwei Jahre Au pair bei einem sehr wohlhabenden Paar mit Tochter. Das Paar arbeitet für Real Estate, einem Unternehmen, das im weitesten Sinne mit Grundstücken und Häusern zu tun hat. Die ‚Au Pair’- Zeit war auf ein Jahr angelegt, doch man hat sich so gut verstanden, dass Anna für zwei Jahre geblieben und mit der Familie unter anderem nach Europa gereist ist. Um die Zwanzig hat Anna in Amerika ihren vermeintlichen Mr. Right gefunden und geheiratet. Sie haben in Conetticut gelebt und einen Sohn bekommen. Nach 2 ½ Jahren hat Anna herausgefunden, dass Mr. Right sie mit einer Anderen betrügt und ist mit ihrem Sohn Bailey zurück nach Neuseeland gekommen. Hier wohnt sie in einer hübschen kleinen Wohnung und studiert nun Kinderpsychologie.
Dem Wein folgten Vodka-shots (Feijola&Erdbeer) und auf ging es in einen Club. Dort war es ganz nett, der Club war gut besucht, aber nicht voll und die Live-Band war ganz gut – hat aber alle vier bis fünf Lieder pause gemacht, was jeweils zu Stimmungseinbrüchen führte.
Um Mitternacht gab’s Pie von der Shell-Tankstelle gegenüber (was mich an Flensburger Zeiten erinnert hat :) dem Club und dann ging es im Taxi heim, da keine von uns mehr fahrtauglich war. Es gab mir so ein warmes Gefühl, dass Lisa mich eingeladen hat, bei ihr zu übernachten. Lisa hat 18 Monate in England, Manchester verbracht. Sie sagte, dass sie weiß, wie es ist, in der Fremde zu sein und niemanden so richtig zu kennen, daher wollte sie mir einen heimischen Abend schenken.

17. Mai - Autochen

Heute habe ich mein Auto abgeholt. Eine Mission! Doch nun fühle ich mich sooo frei so unbeschwert. So unabhängig von allem und jedem.
Bin mit einem regional operierenden Bus (Kiwi Express) von Te Puke nach Tauranga und mit einem nationalen Bus (Newmans Coach Busline) von Tauranga nach Takanini gefahren. Bus fahren in Neuseeland ist eine verdammt ungemütliche Angelegenheit! Aufgrund geringer Nachfrage existiert kein ausgewiesenes Haltestellennetz mit getaktetem Zeitplan. So fährt beispielsweise der regionale Bus von Te Puke nach Tauranga nur zweimal am Tag (7:15; 16:30). Habe mir sooo einen Kopf gemacht, weil ich total aufgeschmissen gewesen wäre, wenn ich den Bus in Tauranga verpasst hätte (hatte nur 10 min. um die Haltestelle zu wechseln und natürlich hatte mein Bus Verspätung). Ist aber alles ganz entspannt verlaufen.
Der Vorteil eines nicht durchorganisierten Busnetzes ist, das es Raum für Menschlichkeit lässt. In einer Pause bin ich mit dem Busfahrer ins Gespräch gekommen und habe ihm Ziel und Zweck meiner Mission erzählt, was dazu geführt hat, dass er mich an einer nicht offiziell auf seinem Fahrplan stehenden Haltestelle gegenüber meiner Werkstatt hat aussteigen lassen, anstatt an meinem gebuchten Ziel 15 min. weiter entfernt. :o)
Bin die drei Stunden von Auckland zurück nach Te Puke nahezu durchgefahren und sooo froh meine Karre wiederzuhaben!

16. Mai - Tränen über Tränen

Ein absoluter Scheißtag. Bislang mein schlimmster Tag überhaupt. Auf seine Weise schlimmer als selbst der Unfalltag. Irgendwie kam alles zusammen. Wir haben den ganzen Tag „Teabag’s“ abgeerntet. Die Felder heißen nicht wirklich Teabag’s, weiß nicht, wie es richtig geschrieben wird – das Wort hört sich so ähnlich an… Fakt ist, dass die Zweige nicht wie eine Pergola über einem sind, sondern in umgedrehter U-Form vom Baum Richtung Boden hängen. Man muss die Zweige unten also auf Knien abernten und dann mit der schweren Tasche wieder hochkommen. Es ist mir überraschend schwer gefallen, auf Knien zu ernten. Die traditionelle Art, Kiwi-Früchte anzubauen und abzuernten. Diese Erfahrung hat mich für die aktuelle Anbauform sehr, sehr, sehr dankbar werden lassen…
Normalerweise ist es egal wer wo erntet, doch heute war jeder darauf bedacht, erst seine hohen und dann seine tiefen Früchte zu ernten. Manche haben Teams gebildet, so dass der kleinere von beiden die tiefen und der Große die hohen Früchte geerntet hat.
Was mich irgendwie verletzt hat war, dass Lianne die gesamte Zeit die niedrigen Früchte geerntet hat und jedem der in der Nähe war, war erlaubt, ihre hohen Früchte zu pflücken. Als ich das allerdings einmal getan habe, ist sie umgehend aufgestanden und hat diese selbst gepflückt. Kein Problem, wenn sie gesagt hätte, dass sie nicht möchte, dass ich ihre Früchte pflücke. Doch diese Taktik, konsequent nicht mit mir zu reden, außer wenn es sich nicht umgehen lässt, zermürbt mich.
Dann hat Barry Lianne und mich auch noch spontan zum Abendessen eingeladen. Also, ich denke für ihn war es nicht spontan - für uns allerdings. Einerseits total lieb, andererseits wirft so etwas alle übrigen Pläne über den Hauen, die man möglicherweise noch hat. Musste an dem Abend noch Geld für die Autoreparatur abheben - also in die Stadt.
Habe irgendwann an diesem Tag unkontrolliert zu weinen angefangen und konnte nicht mehr damit aufhören. Das Gute war, dass ich in der Lage war weiterzuernten, so dass kaum jemand es bemerkt hat. Das Schlechte daran war, dass ich mich nicht in der Lage gefühlt habe, ein Abendessen mit irgendjemandem durchzustehen. Habe Barry am Ende des Tages unter Tränen abgesagt. Mit der Folge, dass er zunächst darauf bestanden hat, mich in die Stadt zu fahren, damit ich mein Geld abheben und er mir ein paar Lolly’s zum Trösten kaufen kann. Total lieb und süß. Doch ich wollte das absolut nicht und habe es abgebogen. Lianne ist also zum Essen gegangen und ich bin mit ihrem Mountainbike in die Stadt gefahren. Auf dem Weg dorthin hat mich Lyn, Barry’s Frau aufgegabelt, die mit dem Auto zum Shed kommen wollte, um zu schauen was los mit mir ist (für den Fall, dass ich eine Frau zum reden brauche). Lieb – hat allerdings nur dafür gesorgt, dass ich mich noch schlechter gefühlt habe, da ich so eine Unruhe verursacht habe.
Bin mit dem Rad in die Stadt gefahren, habe meine Sachen geregelt und mich hinterher überraschend hoffnungsvoll und positiv gestimmt gefühlt. Vielleicht hat der Umstand, dass ich meine Sachen selbst regeln konnte, in meinem Tempo ohne, dass ich von irgendjemandem abhängig war, dafür gesorgt, dass ich wider das Gefühl habe Boden unter den Füßen zu bekommen.

13. Mai - Muttertag

Habe versucht Mom zu erreichen, doch kein Sinn, da sie sich ja an der Mosel verlustiert. :o) Statt dessen mit Oma telefoniert. War so suess, als ich ihr von meiner Karre erzaehlt habe, hat sie gesagt: "Ein Grosses? ... Kein Kleines?!"

10. Mai - Claire’s Geburtstagsparty

Habe heute die Erfahrung gemacht, dass Kiwis grundsätzlich spontan und kurz entschlossen sind – was das Leben mit ihnen so abwechslungsreich gestaltet! Bin heute während der Arbeit zu Claire’s Geburtstagsparty eingeladen worden. Barbecue & Drinks nach der Arbeit. Die Einladung freut mich sehr! So langsam werde ich mit den Mitgliedern der Gang warm, auch wenn es etwas gedauert hat. Natürlich habe ich mich ganz meinem Charakter entsprechend sofort in den Stress gestürzt, ein Geburtstaggeschenk und sonstig Mitbringsel besorgen zu müssen… J
Bin also etwas früher von der Arbeit mit Rosemary gen Stadt aufgebrochen und habe dort 1 ½ h Power-Shopping betrieben. Anschließend Jasmin getextet, die mich abgeholt und zum Shed gefahren hat, so dass ich was zum anziehen zusammensammeln konnte und weiter ging’s zu ihr, wo wir geduscht und uns umgezogen haben, um letztendlich mit einstündiger Verspätung bei der Party aufzuschlagen. Dort habe ich herausgefunden, dass es nicht unbedingt üblich ist, Geburtstagsgeschenke zu besorgen. Claire hat sich sehr über die Servierplatte, die ich ihr geschenkt habe gefreut, da es ihre erste und momentan einzige in dieser Art ist. (Die Idee stammte von Jasmin. ;)
Die Party selbst war sehr entspannt. Es hat eigentlich nichts darauf hingedeutet, dass es sich um eine Geburtstagsparty handelt. Keine besondere Deko oder so. Auch das Barbecue stand einfach nur auf einem Plastiktisch ohne besonderen Aufwand. Wir haben getrunken, geschnackt, mehr getrunken und viel gelacht. Und getanzt :o).
Am Morgen nach der Party musste ich mir die ganze Zeit Kommentare dazu anhören, gefolgt von der Frage wo & wann denn meine nächste Boogienacht stattfindet und gefolgt von etlichen Demonstrationen meines Hüftschwungs. J Echt geschmeichelt habe ich mich gefühlt, als Jerome angefangen hat, den Song ‚Sexy Back’ von Justin Timberlake auf mich umzutexten. ;o)

30. April - Ruhepäuschen

Ein weiterer Regentag - oder nicht wirklich ein Regentag - es hat in der Nacht geregnet und nun sind die Früchte zu feucht zum pflücken. Ich habe eine weitere Mitfahrgelegenheit bei Lianne ergattert, um die Stadt in Ruhe auszukundschaften.
Kiwi Capital of the World – viel los ist hier nicht. Eine Kleinstadt entlang einer der Hauptverkehrsadern des Landes. Im Kern ein paar Shops gefolgt von Industrie- und Autobedarf. Allerdings im Hauptanbaugebiet für Kiwifrüchte gelegen.

28. April - Autoversicherungen

Ein Regentag, den ich damit verbracht habe, Autoversicherungen im Internet zu checken. Da ich nicht jedes Mal zu Jeff rennen möchte, wenn ich ins Internet gehen will, habe ich in Te Puke ein winziges „Internetcafe“ im Community Care Center aufgetan. Drei Rechner, auf das abendteurlichste verkabelt, aber sie laufen!
Cool ist außerdem, dass man dort Brot umsonst bekommt, wenn man möchte. Nachdem mir drei Pakete Toastbrot schlecht geworden sind, da ich den Fehler begangen habe sie alle aufzumachen, um die Geschmacksrichtungen zu testen, bin ich auf tiefgekühltes Brot umgestiegen. Mann, war das ein Morgen. Ich hätte mich am liebsten in die Ecke gesetzt und nach meiner Mom gebrüllt. Dieses Gefühl habe ich weit häufiger, als ich für möglich gehalten hätte – Norne sagte mir vor meiner Abreise, dass ich gute und schlechte Tage haben werde. Damals habe ich darüber gelacht und ihr versichert, dass ich NUR gute Tage haben werde! Mann – ich bin in New Zealand – das Unmögliche wurde möglich – wie kann ich da anders als 24/7 gut drauf sein!? Doch ich habe tatsächlich meine Höhen und Tiefen – manchmal wechseln sie so schnell wie das Wetter hier.

Der Mensch, der mich momentan einfach nur ankotzt ist meine Mitbewohnerin. Lianne weiß, dass ich vorübergehend kein Auto habe – also auf Hilfe angewiesen bin, um das Shed verlassen und Dinge bsw. betreffend der Reparatur regeln zu können. Doch glaub mal nicht, dass sie eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt anbietet, sie macht es mir so schwer wie möglich. Auf meine Frage hin, ob sie mich mitnehmen und in der Stadt rauslassen kann, grummelte sie: „Ich fahre jetzt.“ Frei nach dem „Friss oder stirb Vogel“-Prinzip. Geheime Befriedigung hat mir dann allerdings der Umstand verschafft, dass sie leise fluchend nach einem Drittel der Strecke noch mal wenden musste, weil sie etwas vergessen hatte. „Eile mit Weile!“ :o)