Tuesday 19 June 2007

18. Mai - Lasange

Der heutige Abend war phänomenal. War bei einer Freundin von Lisa, einer Arbeitskollegin, zum Essen eingeladen. Ein Blick hinter die Kulissen von NZ!
Nach der Arbeit habe ich ein paar Sachen aus dem Shed zusammengesucht und bin mit meinem Autochen nach Papamoa geheizt. Hab mich entgegen meiner guten Vorsätze natürlich verfahren. :o( Der Weg ist nicht sonderlich kompliziert, ich war nur so nervös, dass ich dem ersten Wegweiser nach Papamoa gefolgt bin, anstatt dem Straßenverlauf zu folgen und beim Zweiten abzubiegen. Anstatt umgehend Lisa anzurufen, bin ich eine endloslange Strandstraße endlang gefahren, in der Hoffnung, doch noch den vereinbarten Treffpunkt (eine BP-Tankstelle ;) ausfindig zu machen. Nach zehn Minuten hat Lisa mich angerufen, da es ihr dämmerte, dass ich mich verfahren haben musste. Da hing ich nun hinterm Steuer meines überdimensionalen Autos, irgendwo in einem Straßennetz, in dem ich mich nicht auskenne, im Linksverkehr, mit Handy am Ohr – versuchend drei Dinge auf einmal zu tun. 1. auf den Verkehr achten, 2. im Dunklen herauszufinden, wo genau ich bin und 3. die „Wo bist du jetzt?“-Konversation mit Lisa aufrecht zu erhalten.
Sie hat mich da abgeholt, wo ich war und wir sind zu ihrem Haus gefahren. Dort habe ich ihre Mutter und deren Lebensgefährten kennen gelernt, geduscht und mich für den Abend gestylt. (Sooo ein Glück, dass Lisa mir angeboten hatte, dass ich mich bei ihr duschen kann, denn zu allem Überfluss ist im Shed auch noch die Wasserversorgung zusammengebrochen!)
Der Abend bei Lisa’s Freundin Anna begann mit Lasange und Wein. Gemütlich auf dem Sofa. Mein erstes richtiges Essen seit Wochen. (Immer nur Reis mit Gemüse zählt nicht! :)
Anna ist mit 18 nach Amerika gegangen. Dort war sie für zwei Jahre Au pair bei einem sehr wohlhabenden Paar mit Tochter. Das Paar arbeitet für Real Estate, einem Unternehmen, das im weitesten Sinne mit Grundstücken und Häusern zu tun hat. Die ‚Au Pair’- Zeit war auf ein Jahr angelegt, doch man hat sich so gut verstanden, dass Anna für zwei Jahre geblieben und mit der Familie unter anderem nach Europa gereist ist. Um die Zwanzig hat Anna in Amerika ihren vermeintlichen Mr. Right gefunden und geheiratet. Sie haben in Conetticut gelebt und einen Sohn bekommen. Nach 2 ½ Jahren hat Anna herausgefunden, dass Mr. Right sie mit einer Anderen betrügt und ist mit ihrem Sohn Bailey zurück nach Neuseeland gekommen. Hier wohnt sie in einer hübschen kleinen Wohnung und studiert nun Kinderpsychologie.
Dem Wein folgten Vodka-shots (Feijola&Erdbeer) und auf ging es in einen Club. Dort war es ganz nett, der Club war gut besucht, aber nicht voll und die Live-Band war ganz gut – hat aber alle vier bis fünf Lieder pause gemacht, was jeweils zu Stimmungseinbrüchen führte.
Um Mitternacht gab’s Pie von der Shell-Tankstelle gegenüber (was mich an Flensburger Zeiten erinnert hat :) dem Club und dann ging es im Taxi heim, da keine von uns mehr fahrtauglich war. Es gab mir so ein warmes Gefühl, dass Lisa mich eingeladen hat, bei ihr zu übernachten. Lisa hat 18 Monate in England, Manchester verbracht. Sie sagte, dass sie weiß, wie es ist, in der Fremde zu sein und niemanden so richtig zu kennen, daher wollte sie mir einen heimischen Abend schenken.

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