Monday 16 July 2007

21. Juni – Mandarinen Bäume

Hatte heute meinen ersten Arbeitstag bei Brad Davis auf einem Mandarinen & Kiwi-Fruit Ordchard. Um 6:00 Uhr aufgestanden, um gegen 7:30 (noch im Dunklen) den Unterkunft-eigenen „Bus" zur Arbeit zu erwischen. Um einen Laternenpfahl haben sich die Arbeitswilligen zusammengefunden, gemeinsam in der Kälte zitternd und die erste Zigarette des Tages durchziehend. Ich finde es klasse, dass das Backpacker diesen Shuttle-Service zu den Farmen anbietet, so dass ich nicht morgens selbst, noch müde und unsicher, meinen Weg finden muss.
Zunächst hat Chris (um die 60 und unser Supervisor) uns (5 Jungs/ 1 Mädel) eine Einführung gegeben, wie die Bäume generell zurück geschnitten werden sollen.
Eingangs wird ein „Fenster" von oben in die Krone des Baumes gesetzt. Es gilt kleiner Baum – kleines Fenster, großer Baum … Um den Einfall von Sonnenlicht zu gewährleisten, so dass der Baum möglichst viele Früchte mit hohem Fruchtzuckergehalt produziert.
Die Bäume stehen in Reihen von 96 Stück pro Reihe, etwas mehr als einen Meter Abstand zwischen sich. Damit die Bäume leicht ab zu ernten bleiben, ist rechts und links pro Baum zu checken, dass sie nicht ineinander wachsen. Gegebenenfalls sind die Äste zurück zuschneiden, so dass die Bäume wieder einzeln stehen.
Dann sind die Bäume von unten auszudünnen, wobei darauf zu achten ist, dass keine kleinen Aästchen am Stamm zurückbleiben, da der Baum auf einem kurzen sauberen Stamm eine runde Krone bilden soll.
Daraufhin ist die Krone des Baumes so auszudünnen, das man die gegenüberliegende Seite durch den Baum hindurchschimmern sieht, also Sonnenlicht den Baum von allen Seiten durchdringt.
Abschließend ist die Höhe des Baumes zu prüfen. Die Bäume sollten nicht höher als 1,80 werden. Einerseits, damit der Baum seine Kräfte in die Fruchtproduktion kanalisiert und nicht in Höhenwachstum. Andererseits, damit alle Früchte durch die Pflücker leicht erreicht werden können.
Nach der „trockenen" Theorie ging es hinaus in die Praxis. Chris hat uns an einem kleinen und einem großen Baum gezeigt, wo und wie unsere Werkzeuge einzusetzen sind. Ausgestattet sind wir alle mit Regenhose, -jacke, Werkzeughüfttasche, einer klappbaren Handsäge und einer „Rosenschere".
Hernach durften wir selbst ran. Jeder hat eine Reihe mit noch kleinen „Trainingsbäumen" zugewiesen bekommen, wobei Chris darauf hinwies, dass wir uns pro Baum nicht länger als 5 min. aufhalten sollen.
Auch wenn wir grundsätzlich pro Baum bezahlt werden ($1,20 pro Baum) und acht Stunden pro Tag arbeiten, werden wir an unseren ersten beiden Trainingstagen pro Stunde bezahlt ($12,50 pro Stunde), da wir noch nicht in der Lage sind, auf die Mindestanzahl an Bäumen zu kommen, um den Mindestlohn ($11,25) zu verdienen.
Da standen wir, vereinzelte Gestalten in Regentracht, in unseren Reihen und waren fleißig am schneiden und sägen, selbst als es anfing zu nieseln. Lunch und Smoko waren willkommene Oasen zum ausruhen. :o)
An meinem ersten Tag habe ich in 6 Stunden ca. 45 Bäume zurück geschnitten und war am Ende des Tages nass, kalt und müde. Auch ein bisschen unfroh, da vier der Jungs bald von der Geschwindigkeit davon zogen, während ein Junge und ich mehr und mehr zurück blieben.
Als ich am Abend ins Quartier zurück kam, hatten Joyce (aus Malaysia) und ich eine neue Zimmernachbarin, Daniela aus Deutschland (Leipzig) frisch aus Papamoa eingetroffen und total erkältet. Einerseits beengend, da der Raum sehr klein ist, andererseits sehr ärgerlich, da aufgrund der Enge des Raumes die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns mit ihrer Erkältung ansteckt, sehr hoch ist. :-(

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