Monday 16 July 2007

05. Juli – Ein Traum…

… in einer lieblichen Bucht im Sonnenschein ein Boot streichen. Wir konnten sechs Stunden arbeiten, bevor es anfing zu regnen. Zwischendurch gab es ein Eis und unser Arbeitgeber hat vorgeschlagen, den Tag in einem Pub mit einem Bierchen stielvoll ausklingen zu lassen. Wir drei, die beiden Kanadierinnen und er, alle glücklich ordentlich was geschafft zuhaben.
Unser Arbeitgeber ist ein äußerst interessanter Typ. Geboren in England in der Nähe von Manchester. Vehementer Unterstützer des Fußballvereins Liverpool. Hat sein Heim mit 16 Jahren verlassen und sich voll ins Leben gestürzt.
Er wohnt in Russel bei Freunden und hat sein Boot in Opua liegen, wobei seine Mannschaft (wir 5 Mädelz) in Pahia sind.
War 26 Jahre für Greenpeace tätig, unter anderem auch auf der Rainbow Warrior (vor NZ’s Küste versenkt). Er ist ausgebildeter Navigator und hat Greenpeace Aktivisten für Einsätze trainiert.
Momentan ist er bei „Ärzte ohne Grenzen" und in Teilen für die Logistik verantwortlich.
NZ war über Jahre seine Homebase, zu der er von überall in der Welt hin zurückgekehrt ist. Bei seinem letzten Auslandaufenthalt, bei dem er dabei geholfen hat, Dörfer in Kolumbien mit Medikamenten zu versorgen, hat er eine Frau kennen gelernt und sich verliebt. Sie ist in einer unglücklichen Beziehung und hat eine dreijährige Tochter. Nun plant er seinen Standort in NZ aufzugeben (Motorrad/Auto verkaufen, Boot startklar machen) nach Spanien zu gehen und sie samt Kind dorthin nachkommen zu lassen. Raus aus Kolumbien, weg von dem anderen Mann, hin zu einer hoffnungsvollen Zukunft.
Er ist so anrührend, ein Seebär, mit Kampnarbe und Stecker im Ohr, rundlich, um die Vierzig, der Liebesbriefe auf Spanisch schreibt (mit Lexikon, er lernt noch) und
versucht eine Kindergeschichte für das Mädchen zu verfassen…

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